Von besonderer, wenn nicht gar von ausschlaggebender Bedeutung für die ökonomische Transformation erwiesen sich die ausländischen Investitionen (s. Karte) in Form von joint ventures oder Direktinvestitionen. Die joint ventures wurden bereits in der Kádár-Ära seit 1972 gefördert und hatten bis Ende 1989 eine Zahl von 1.879 Unternehmen mit einem westlichen Kapitalanteil von ca. 570 Millionen $ erreicht. Danach erfolgte eine rasante Entwicklung, in derem Verlauf Ungarn unter allen ehemals sozialistischen Ländern in Ostmittel- und Südosteuropa zum bevorzugten Investitionsland wurde. Die Zahl der joint ventures bzw. Unternehmen im ausschließlichen ausländischen Eigentum stieg bis 1997 auf ca. 27.000, das investierte ausländische Kapital hat sich auf insgesamt ca. 19 Milliarden $ (1999) summiert.
Das bisher in Ungarn investierte ausländische Kapital
stammt vor allem aus Deutschland, Österreich und den USA. Bemerkenswert
ist die Tatsache, daß im Unterschied zu den meisten anderen Transformations-ländern
die Investitionen mehrheitlich in die Industrie und vor allem auch in Investitionen
"auf der grünen Wiese" flossen, die als Indiz für längerfristige
strategische Interessen gelten können. Größere Direktinvestitionen
wurden auch in Telekommunikations- und Energieversorgungsunternehmen getätigt.