Hieraus erwuchsen Spannungen, die der Regierung zu Last gelegt wurden. Zudem war die Wirtschaftspolitik in Teilbereichen der Privatisierung zu langsam und zu wenig fachmännisch. Des weiteren hatten Regierung und Regierungsparteien Politikfelder in den Vordergrund gestellt, die von der Gesellschaft als nachrangig empfunden wurden: Nation, Nationalismus, Rolle der Kirche, "geistig-moralische Erneuerung", Beschwörung eines "Kulturkampfes". Gleichzeitig fand eine sukzessive Orientierung nach rechts statt, insbesondere die bei der Gründung des MDF so wichtigen bürgerlich-liberalen Kräfte verließen nach und nach die Partei. Die Auseinandersetzungen zwischen den demokratischen Parteien bzw. einzelnen Politikern bekamen einen verstärkt subjektiv-ideologischen Charakter.
In der fast schon traditionellen Bipolarität des ungarischen Geisteslebens wurden erneut konträre Standpunkte formuliert und mit einem Ausschließlich-keitsanspruch gegenübergestellt, wie z.B. liberal und konservativ, progressiv und retrograd, bürgerlich und volkstümlich, sozialistisch und national, urban und populistisch, modern und agrarisch, jüdisch und christlich. Die Folge war eine Spaltung der politischen Öffentlichkeit.