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8. Ungarn und Finnland in Europa

Transformation des politischen Systems

Hintergrund Flagge Ungarn

8.1.2 Politik der Antall-Regierung 1990-1994

und kulturellen Zusammenhalts einer Kulturnation und nicht einer politischen Nation ausübt. Viele Probleme wurden durch das hohe moralische Ansehen des Ministerpräsidenten József Antall überdeckt und brachen erst richtig nach seinem Tod im Dezember 1993 aus, weil sein Nachfolger Boross bei weitem nicht über die moralisch-politische Kompetenz Antalls (s. Bild) verfügte. Insgesamt erwies sich Ungarn in den vier Jahren der ersten Legislaturperiode nach der Wende als ein im Innern relativ stabiles und nach außen hin verläßliches Land.
Dennoch scheiterte die Regierungskoalition in den Wahlen 1994 in einer erdrutschartigen Niederlage. Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Die Gesellschaft hatte unerfüllbare subjektive Erwartungen in dem Sinne, daß Demokratie mit sofortigem Wohlstand gleichgesetzt wurde. Weiter bestand eine gewisse Diskrepanz zwischen dem politisch-institutionellen und dem sozio-ökonomischen Systemwechsel. Beide Prozesse fanden zwar simultan statt, verliefen aber nicht synchron. Der Prozeß der sozio-ökonomischen Transformation, also der Abbau des alten Wirtschafts- und Gesellschaftssystems und der Aufbau einer neuen Zivilgesellschaft, erwies sich als wesentlich langwieriger und komplizierter als die Neuordnung des politischen Systems.

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