Es waren vor allem Truppen der Militärgrenze, die mithalfen,
den Zerfall des Reiches mit den negativen sicherheitspolitischen Konsequenzen
für Ungarn zu verhindern und die Herrschaft des Hauses Habsburg zu retten.
Und gleichermaßen stand der ungarische Landtag Maria
Theresia auch beim Versuch bei, Schlesien im Siebenjährigen Krieg
(1756-1763, s. Hadik) von
Preußen (s. Bild)
zurückzuerobern.
Die politische und wirtschaftliche Macht in Ungarn lag im 18. Jahrhundert
in den Händen des Adels, insbesondere in denen der weltlichen und geistlichen
Großgrund-besitzer. An deren Spitze standen etwa 10 bis 20 Aristokratenfamilien,
die mit ihrem riesigen Vermögen alle anderen Adligen weit in den Schatten
stellten. Sie bildeten mit ihren Kurien
und Schlössern, wie z.B. dem Schloß der Esterházys
(Miklós) in Fertőd (s.
Bild), dem der Familie Grassalkovich in Gödöllő (s.
Bild) oder dem des Festetich-Geschlechts (s.
Festetich, G.) in Keszthely, auch die kulturellen Zentren der Komitate.
Die Hocharistokratie war vor allem im Landtag politisch aktiv, während der mittlere und niedere Adel (s. Bild 1, Bild 2, Bild 3) insbesondere die Selbstverwaltung auf Komitatsebene in seinen Händen hatte. Etwa 5% der ungarischen Bevölkerung gehörten dem Adel an, und es gab eine große Zahl an Kleinadligen, deren Lebensumstände sich teilweise kaum von denen der Bauern unterschieden.