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4. Ungarn und Finnland im Absolutismus und im aufgeklärten Absolutismus

Ungarn im habsburgischen Absolutismus (1686-1790)

Hintergrund Flagge Ungarn

4.6.1 Strukturwandel und Modernisierung der Landwirtschaft

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzten vor allem auf den Großgrundbesitzen zahlreiche Moderni-sierungsmaßnahmen ein, da auf Grund des erhöhten Bedarfes der Monarchie an Lebensmitteln und Roh-stoffen eine Intensivierung und Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion erforderlich war. Derartige Maßnahmen waren z.B. die Umstellung auf die Dreifelderwirtschaft und die Einführung des eisenbe-schlagenen Holzpfluges. Als neue Nutzpflanzen wurden u.a. Tabak, Mais, Kartoffeln und Futterpflanzen eingeführt. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählten die Gründung der Landwirtschaftsschule in Szarvas 1780 durch Sámuel Tessedik und des Georgikon in Keszthely, einer der ältesten Landwirtschaftsakademien Europas, durch Graf György Festetich 1797.
Infolge der Ausweitung des Ackerbaus stieg die Belastung der Leibeigenen (s. Bild), insbesondere deren Pflicht zur Fronarbeit, so stark an, daß es bereits zu Bauernunruhen in Westungarn und damit zur Bedrohung des inneren Friedens kam. Um die Auswüchse der feudalen Lasten zu bekämpfen, erließ Maria Theresia 1767 das Urbarialpatent (s. Bild), in dem die Größe des dem Leibeigenen zu überlassenden Bodens einerseits und der Umfang der zu erbringenden Dienstleistungen andererseits festgeschrieben wurden.

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