Die militärische Stärke des Kurutzenheeres reichte
nicht aus, um den habsburgischen Truppen eine ent-scheidende Niederlage zu
bereiten. Die finanziellen Ressourcen des Landes waren trotz aller Anstrengungen
zu gering, um einen langandauernden Kampf zu finanzieren. Und es machte sich
zunehmend der Interessengegensatz zwischen den adligen Großgrund-besitzern
und den Bauern bemerkbar, der die Kampfbereitschaft der Bauern deutlich reduzierte.
Der Beschluß des Landtags von 1708, alle am Krieg teil-nehmenden Bauern
und ihre Familien für ewige Zeiten von den Grundbesitzerlasten und -dienstleistungen
zu befreien, kam schon zu spät. Die militärische Lage hatte sich
bereits drastisch verschlechtert. Innerhalb des ungarischen Adels zeigte sich
ein immer stärker werdender Gegensatz zwischen den Anhängern eines
Ausgleiches mit den Habsburgern und denjenigen, die die Absetzung der Habsburger
und die Ausrufung eines unabhängigen Ungarn forderten.
Eine schwere militärische Niederlage (s.
József I.) führte 1708 zum Rückzug des Kurutzenheeres
und zu starken Auflösungserscheinungen. In dieser verzweifelten Situation
versuchte Rákóczi
1710, seinen Verbündeten, Zar Peter den Großen, zum Eingreifen
zu bewegen, und außenpolitische Unterstützung für einen Friedensschluß
zu suchen.
Während seiner Abwesenheit schloß aber sein Statthalter, Graf Sándor Károlyi (s. Bild), auf Drängen der einen Kompromiß suchenden Magnaten und in Übertretung seiner Befugnisse einen Frieden mit den Habsburgern. Im Frieden von Szatmár 1711 wurde den Aufständischen, sofern sie den Treueeid auf die Habsburger schwörten, Amnestie gewährt, das Recht auf ständische Selbstverwaltung zugesichert, den Adligen der ungestörte Besitz der Güter, das Verfügungsrecht über die Leibeigenen und die Aufrechterhaltung der persönlichen Steuerbefreiung zugesichert, während umgekehrt das bereits 1687 in Kraft getretene Erbfolgerecht der Habsburger anerkannt wurde. Ferenc II. Rákóczi lehnte diesen Friedensschluß ab und ging mit einigen seiner Gefährten (s. Mikes) in die Emigration.