Insbesondere im habsburgischen Teil Ungarns wurden die feudalen
Lasten der Bauern erhöht. Sie führten aber nicht zu ernsthafen Konflikten
mit dem Adel. In Finnland dagegen veranlaßten die hohe Besteuerung und
Inanspruchnahme für das Militär die freien Bauern zu mehreren Aufständen.
Obgleich Ungarn geteilt und besetzt war, entwickelte es einen intensiven,
nach Westeuropa orientierten Außenhandel mit Rindvieh und Wein. Zur
gleichen Zeit war der Handel in Finnland vor allem mit Teer und Holz für
den Schiffbau wegen des schwedischen Monopols ausschließlich nach Stockholm
gerichtet.
Da es in beiden Ländern an Hochschuleinrichtungen mangelte, waren die
Studenten trotz großer Schwierigkeiten gezwungen, ihre Studien an ausländischen,
insbesondere an deutschen Universitäten zu betreiben. Die Gründung
der ersten Universitäten von Bestand erfolgte in beiden Ländern
nahezu gleichzeitig, in Ungarn 1635, in Finnland 1640.
Während in Ungarn die Renaissance-Kultur am Ende des
15. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erlebte und alle Kulturbereiche umfaßte,
erschien sie in Finnland erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts am Hofe des
Herzogs Johann in der Burg von Turku. Ihr Einfluß zeigte sich vor allem
in der von Italien beeinflußten Architektur und inneren Ausschmückung
von Gebäuden.
Globuskarten zu Ungarn und Finnland für die Zeiträume:
[1500]; [1600];
[1700];