Anlaß der Verlegung war die Pestepidemie, die laut der
Chronik von Per Brahe 1548 - 49 in den Städten wütete. In einem
Brief über die Pest stellte der König fest, daß von den Hospitälern
ein übelriechender Gestank ausgeht. Die Patienten wuschen sich und ihre
Kleidung in demselben Wasser, das auch in die Städte floß. Die
Gestanksbelästigung wurde überwunden, als die Einrichtung nach Danviken,
drei Kilometer östlich von Stockholm, verlegt wurde. Die in die Ostsee
fließenden Gewässer strömten so zuerst durch die Stadt und
dann am Hospital vorbei. Über das Hospital von Viborg wurde ein entsprechender
Verlegungsbeschluß 1547 gefaßt: Gustav Wasa gab dem Burgherrn
von Viborg seine Zustimmung bekannt, daß das Hospital weiter entfernt
von der Stadt verlegt wurde.
Die Ideen von der vergifteten Luft und von der Übertragung von Krankheiten
wiederholten sich zu Beginn des Winters 1555 in den Briefen, in denen der
König Maßnahmen unter den in Viborg stationierten Truppen gegen
die wütende Epidemie forderte. Aufgrund der Bedrohung durch Rußland
war die Angelegenheit ernst. Gustav Wasa ließ seine infizierten Soldaten
mit Knoblauch, Heilwacholder und in Essig gestärkten Kräutermischungen
behandeln. Schuld an der Krankheit war nach Meinung des Königs die Stadtluft,
die er bald als übelriechend, bald als ungesund darstellte (wohlgemerkt:
ohne die Stadt besucht zu haben!). Um die Sterberate zu verringern, mußten
die Bürger in ihre
Pferde-, Kuh- und Schweineställe oder andere schmutzige
Wirtschaftsgebäude umsiedeln, welche einsam außerhalb der Stadt
lagen. Die erkrankten Soldaten wurden von den gesunden getrennt und aus der
Stadt geschickt, damit sich die gesunden nicht infizieren konnten.
Der König wollte auch seine eigenen Kinder schützen. Zur Zeit der
in Uusimaa wütenden Pestepidemie im Winter 1557 - 58 erhielt der in seinem
Herzogtum verweilende Johann von seinem Vater die schriftliche Aufforderung,
sich von den verseuchten Gebieten fernzuhalten. So sollte er nicht in Turku
bleiben, sondern lieber nach Kymenkartanolääni oder woandershin
umsiedeln, wo es "luftig" war. Der König glaubte an ein verringertes
Infektionsrisiko, wenn sein Sohn dicht bewohnte Gebiete vermied und nicht
allzu lange an einem Ort verweilte.
Der König wurde 64 Jahre alt, zu einer Zeit, in der das Durchschnittsalter
der Menschen eher 20 als 30 Jahre betrug, was auf die hohe Kindersterblichkeit
zurückzu-führen war. Bei den Nachkommen der Reichen betrug die Relation
zwischen denjenigen, die das Erwachsenenalter erreichten, und denjenigen,
die vorher starben, 5:1. Das entsprechende Verhältnis bei den Armen betrug
1:8. Zwei der elf Kinder des Königs starben vor dem Erwachsenenalter.