Brandacker in Iisalmi im
Savo-Gebiet
Die
Brandrodung von Wäldern war in Ost-bottnien eine übliche Form, Ackerland
zu gewinnen. In den westlichen Teilen Finn-lands wurde diese Methode seit dem
18. Jahrhundert nicht mehr angewandt. Die übliche Technik der Brandro-dung
war die folgende: man fällte die Wälder im Sommer und ließ sie
danach bis zum nächsten Sommer trocknen. Dann verbrannte man die Bäume
und auf der Fläche wurde ausgesät. Spätestens nach der vierten
Ernte mußte das Land wieder dem wilden Wachstum überlassen werden.
Das gleiche Gebiet konnte nach 20 - 40 Jahren erneut brandgerodet werden. In der
Regel brachten die Brandrodungsacker das 30 - 40fache der ausgebrachten Saatmenge
ein. Natürlich war diese Methode auch mit Risiken verbunden, wie z.B. regnerischen
Sommern, in denen ein Verbrennen des Waldes nicht möglich war.
Außerdem
wurden die Wälder knapp, als die Besiedlung sich ausdehnte. Andererseits
ermöglichte die Brandrodung auch die Ausdehnung der Besiedlung in die unbewohnten
nördlichen Gebiete Finnlands. Im 18. Jahrhundert begannen Ökonomen,
gegen die Brandrodung einzutreten. Die Wälder wurden als ein natürlicher
Reichtum betrachtet, der durch die Brandrodung zerstört wurde. Ein weiterer
Faktor, der die Brandrodung verringerte, war die Zunahme der Nachfrage nach Holz
und infolgedessen die Erhöhung des Holzpreises.
(B. Lindholm, 1872,
im Werk: Eine Reise in Finnland, veröffentlicht von Z. Topelius 1873)