In Ungarn war es vor allem Joseph 
    II., der mit seinen Maßnahmen die Privilegien und die politische 
    Position Ungarns zum Habsburger König grundlegend berührte. Mit 
    dem Ergebnis, daß der Adel fürchtete, daß Ungarn seine ihm 
    zustehenden autonomen Rechte verliert. 
    Hinsichtlich der ökonomischen Entwicklung begann in beiden Ländern 
    eine Art verspätete Modernisierung, die nicht so weit ging wie in den 
    westlichen Ländern und vor allem die Landwirtschaft berührte. Finnland 
    profitierte von der Liberalisierung des Außenhandels, während für 
    Ungarn das habsburgische Reich den Absatzmarkt bildete.
    
    In beiden Ländern übten die Ideen der Aufklärung einen tiefen Einfluß auf 
    Wissenschaft und Kultur aus. In Universitäten wie Buda/Pest und Turku wurden 
    moderne Wissenschaften eingeführt. In Ungarn wurden zudem die Institutionen 
    im Bildungsbereich erneuert und viele neue Schulen zur beruflichen Ausbildung 
    gegründet. Dennoch war in beiden Ländern die Hochschulausbildung sehr begrenzt 
    mit der Folge, daß die meisten Studenten zum Studium ins Ausland gehen mußten.
    
  
Die Nationalsprache gewann in beiden Ländern eine neue 
    Stellung. In Ungarn wurde sie vor allem in Literatur und in der Presse gepflegt, 
    in Finnland vor allem auf dem Gebiet der praktischen Kenntnisse.
Globuskarten zu Ungarn und Finnland für die Zeiträume:
    [1700]; [1800]