Im 14. Jahrhundert führte die Straffung der Zentral-gewalt
in Schweden zu einem Machtkampf zwischen König und Aristokratie. Gegen
Ende des Jahrhunderts wählte die Aristokratie die dänisch-norwegische
Königin Margarete zur
Herrscherin, da sie annahm, daß ein in Dänemark ansässiger
Herrscher ihre Macht nicht beschneiden kann. Diese Einschätzung erwies
sich jedoch als falsch. Margarete ließ bei den Krönungs-feierlichkeiten
ihres Nachfolgers Erich von
Pommern in Kalmar (1397) ein Dekret ausarbeiten, demzufolge alle drei
Länder einen gemeinsamen Herrscher und Außen-politik hatten, jedes
Land aber nach den ihm eigenen Gesetzen regiert werden mußte. Die Dänen
versprachen sich von diesem Bündnis Unterstützung gegen Deutsch-land,
während die schwedische Aristokratie hoffte, ihre eigene Stellung zu
stärken. Jedoch berief Erich von Pommern Dänen in die schwedischen
Ämter, woraufhin ein Krieg ausbrach, der fast ohne Unterbrechung bis
zum Ende der Union andauerte.
Der letzte Unionskönig, Christian II., versuchte den schwedischen Widerstand
zu brechen, indem er am Schluß seiner Krönungsfeierlichkeiten fast
hundert schwedische Adlige hinrichten ließ. Daraufhin kam es in Schweden
zu einem Aufstand, der 1523 zum Zusammen-bruch der Union führte, als
sein Anführer Gustav Eriksson
(später Gustav Wasa) zum König von Schweden gekrönt wurde.
Die Anfangszeit der Union war für Finnland eine Zeit
der positiven Entwicklung, da Finnland Dänemark als Rück-halt gegen
Schweden diente. So überließ Margarete Erich von Pommern Finnland
als administratives Übungs-feld. Dieser bereiste einige Male das Land
und knüpfte gute Beziehungen zum Bischof von Turku. Erich von Pommern
führte viele Neuerungen ein, um das Steuer-einkommen aus Finnland zu
vermehren. Beispielsweise begann man in Finnland eigenes Geld zu prägen,
die Turkuer Mark, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte.
In Finnland versprach man sich von der Union Schutz gegen Rußland, da
es trotz des offiziellen Friedens immer wieder zu Grenzscharmützeln kam.
Diese häuften sich, als die Finnen immer stärker in die Gebiete
jenseits der Ostgrenze des Friedens von Pähkinäsaari ein-drangen.
Auch wurden in Viborg die Grenzfestungen verstärkt, als der Moskauer
Großfürst Iwan III. die Mongolen besiegte und 1478 Novgorod einnahm.
Während die Unionskriege andauerten, stifteten die Dänen die Russen
an, Finnland anzugreifen. Aus Sicht des dänischen Königs war es
wichtig, Finnland von Schweden zu trennen, da nur auf diese Weise die Stellung
des Reichsverwesers (s. Sture,
Tott) in Schweden geschwächt
werden konnte.