Präsidentschaftswahlen 1994: Ahtisaari und Rehn
Das
System der finnischen Präsidentschaftswahlen wurde zu Beginn der 1990er
Jahre zu einer Direktwahl durch das Volk umgestaltet. Die ersten Direkt-wahlen
wurden im Spätwinter 1994 veranstaltet und brachten viele Überraschungen
mit sich. Die erste war die Aufstellung von Martti
Ahtisaari, der außerhalb der finnischen Politik tätig gewesen
war, als Kandidat der SDP, Finnlands größter Partei. Die zweite
Überraschung war das starke Abschneiden der Kandidatin der schwedischen
Partei RKP, Elisabeth Rehn, bei der zweiten Wahlrunde. Zum ersten Mal war
eine Frau dem Wahlsieg nahe. Die Beliebtheit Ahtisaaris erwies sich jedoch
letztendlich als größer, und er gewann die Wahlen mit 53,9% der
Stimmen. Rehn bewies jedoch, daß eine Frau Staatsoberhaupt von Finnland
werden konnte. Neu waren auch die vor der zweiten Wahlrunde im Fernsehen ausgetragenen
"Zweikämpfe", die beinahe jeden Abend ausgestrahlt wurden.
Auf dem Bild sieht man Elisabeth Rehn und Martti Ahtisaari, umringt von Vertretern
der Medien.
(A4 Media)
Präsidentschaftswahlen
2000: Aho und Halonen
Die
Ausgangssituation der Präsidentschaftswahlen 2000 zeigte eine Mann-Frau-Konstellation.
Nachdem sich Präsident Ahtisaari
nicht zur Wiederwahl stellte, gab es letztendlich vier Frauen und drei Männer
als Kandidaten. Die Spitzenkandidaten waren erfahrene Politiker. Zu Beginn
der Wahlkampagne genoß Riitta Uosukainen, die zur ersten weiblichen
Vorsitzenden des Parlaments gewählt worden war, die größte
Beliebtheit in den Wählerumfragen. Im Dezember 1999 bildeten jedoch der
ehemalige Ministerpräsident Esko
Aho und die Außenministerin Tarja Halonen das Spitzenpaar. Die Wahlbudgets
von Aho und Halonen erreichten einen bis dahin unbekannten Umfang, und die
Wahlen galten als "amerikanisiert". Halonen hatte während der
gesamten Zeit vor der zweiten Wahlrunde in den Meinungs-umfragen die Führungsposition
inne und wurde mit 51,6% der Stimmen zum ersten weiblichen Präsidenten
gewählt. Sie war auch die erste Präsidentin, die nicht der Kirche
angehörte und trotz einer Beziehung nicht verheiratet war. Auf dem Bild
sind Aho und Halonen in einer Wahlsendung des Fernsehens zu sehen.
(A4 Media)