So zählen beispielsweise die Errungenschaften der Kirchenkunst,
wie die Kirchenskulpturen und Wand-malereien der Feldsteinkirchen, zu den
wichtigsten Resultaten der mittelalterlichen Kunst. Die Geistlichkeit kümmerte
sich um die schulische Ausbildung. So war es seit den 70er Jahren des 13.
Jahrhunderts möglich, an der Domschule von Turku eine Ausbildung zum
Geistlichen zu absolvieren.
Während des Mittelalters wurden in Finnland nur sechs Städte (s.
Karte) gegründet. Turku, die älteste von ihnen, entstand im
13. Jahrhundert. Alle waren sie sehr klein und lagen an den Küsten. Einen
beachtlichen Teil des städtischen Bürgertums machten Ausländer,
vor allem Deutsche und Schweden, aus.
Sonderrechte der Städte waren die Selbstverwaltung, ein eigenes Gerichtswesen
und das Monopol des Handels und Handwerks. Um die Besteuerung zu erleichtern,
zog die Krone allen Handel und alles Handwerk in den Städten zusammen.
Die Vertreter der anderen Stände durften jedoch auf Messen und Märkten
Handel treiben. Der Ostseehandel wurde von deutschen Hansekaufleuten (s.
Karte) beherrscht, die auch im Handel mit Schweden Sonderrechte erhielten.
Aus Finnland wurden Pelzwaren, Fisch (s.
Bild), Butter, Schweinefleisch und Pferde exportiert, wohingegen man Salz,
Gewürze und Getreide sowie Luxuswaren importierte.
Die Bauern besaßen keine Sonderrechte. Obwohl sie bestimmten
Verpflichtungen nachkommen mußten, verloren sie nicht ihre persönliche
Freiheit, wie dies zum damaligen Zeitpunkt allgemein in Europa üblich
war. Sie dienten als Soldaten (s.
Bild), entrichteten der Krone und der Kirche ihre Steuern und bauten Burgen
und Gotteshäuser. Innerhalb dieser heterogenen Gruppe hatten nur die
Landbesitzer das Recht, sich an der örtlichen Selbstverwaltung zu beteiligen
und Vertreter zu den Königswahlen zu schicken.
Im 14. Jahrhundert bestimmte die Krone, daß auf den Feldern die Gewannteilung
angewandt werden müsse, was die Eintreibung der Steuern erleichtern sollte.
Diese Regelung verhinderte selbständiges Arbeiten und zwang die Dorfgemeinden,
auf gleichen Feldern dasselbe Getreide anzubauen, was dazu führte, daß
einheitliche Dörfer entstanden.