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1. Ungarische und finnische Vor- und Frühgeschichte

Die Geschichte der Ungarn

Hintergrund Flagge Ungarn

1.3 Die Zeit der Wanderungen

Die genaue Lage des irgendwo zwischen Don und Asowschen Meer befindlichen Siedlungsgebiets ist unbekannt.
Man weiß jedoch, daß die Ungarn in enger Symbiose mit dem Khanat der Chasaren lebten, einem Verband von turksprachigen Völkern, dessen Oberhoheit die Ungarn anerkannten und dessen Territorium das Gebiet der südrussischen Steppe nördlich des Kaukasus umfaßte. Laut des vom byzantinischen Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos um 950 verfaßten Werks De administrando imperio lebten die Ungarn drei Jahre mit den Chasaren zusammen. Das Zusammenleben muß sich aber über einen wesentlich längeren Zeitraum erstreckt haben, denn für eine so kurze Zeit sind die nachweisbaren Einflüsse der Chasaren auf die gesellschaftlich-wirtschaftlichen und auch kulturellen Strukturen der Ungarn viel zu intensiv. Wirtschaftlich entscheidend war der in den archäologischen Funden der sog. Saltovo-Kultur nachvollziehbare Prozeß der Seßhaftwerdung, das Nebeneinander von Nomadentum und Seminomadentum. Dieser Prozeß läßt sich auch linguistisch nachweisen: Im Ungarischen gibt es eine Lehnwortschicht aus dieser Periode, die mehr als 200 Worte umfaßt und zu einem großen Teil als Indikator der Seßhaftwerdung angesehen werden kann.

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