Kammkeramisches Tongefäß
Tongeschirr war in Finnland schon Jahrtausende im Gebrauch, bevor kammkeramische
Gefäße üblich wurden. Ein neues Merkmal war ihre Gestaltung.
Wie bei dem Gefäß auf dem Bild, wurden sie mit Linien verziert,
die einem Kamm ähnelten. Die Löcher im Gefäß könnten
nicht nur zur Verzierung, sondern auch einem praktischen Zweck gedient haben:
Während der Brennphase wurden sie möglicherweise dafür benutzt,
die Wärme an die Wände der Gefäße zu leiten. Während
der kammkeramischen Periode war die Landwirtschaft in Finnland unbekannt,
und die Hauptquelle des Lebensunterhalts war das Jagen. In den Gefäßen
wurde z.B. Robbenfleisch aufbewahrt. Die Gefäße wurden in Hohlräumen
im Erdboden verstaut, in denen die Gefäße aufrecht stehen konnten.
Das größte Gefäß faßte 50 Liter. Der auf dem Bild
gezeigte Gegenstand wird im Finnischen Nationalmuseum aufbewahrt.
Das Originalfoto befindet sich in: "Suomen historia I, Suomen esihistoria
(Die Geschichte Finnlands I, Vorgeschichte Finnlands), Ella Kivikoski (WSOY,
1961).
Bernsteinanhänger
Während der kammkeramischen Zeit wurde Bernstein überwiegend
aus Ostpreußen nach Finnland importiert. Bernstein wurde im allgemeinen
für die Anfertigung von Ziergegenständen
verwendet, wie z.B. für Schmuck und Anhänger. Auf dem Bild sieht
man einen Anhänger mit einem Gesicht als Motiv, den man sich um den Hals
hängt. Der Anhänger ist 5 cm lang, 3,2 cm breit und 0,6 cm dick.
Bernstein wurde in Finnland vermutlich durch Personen verbreitet, die hier
fürihren Lebensunterhalt umherzogen. Auf Jagdausflügen wurden Freundschaftsgeschenke
mit den Ortsansässigen ausgetauscht und möglicherweise gab es auch
einen umfassenderen Handel.
Der Anhänger auf dem Bild wird im Finnischen Nationalmuseum aufbewahrt.
Das Bild wurde 1963 von N. Naumoff angefertigt.