Die Zeit des finnisch-wolgaischen Zusammenlebens war nur von
kurzer Dauer: Die Vorfahren der heutigen Ostseefinnen, Lappen, Mordwinen und
Tscheremissen trennten sich schon im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. Auch
müssen die Kontakte zwischen den einzelnen Gruppen untereinander infolge
der Zerstreutheit der Wohngebiete ziemlich locker gewesen sein. Die Vorfahren
der Ostseefinnen sind schon in dieser Zeit im Baltikum zu finden, während
die wolgaischen Finnougrier, die Vorfahren der Mordwinen und Tscheremissen,
in Gebieten nahe des rechten Wolgaufers, etwas westlicher von ihren heutigen
Wohnplätzen gelebt haben müssen.
Der aus der Zeit des Zusammenlebens stammende Wortschatz bezeugt das Vordringen
von Ackerbau- und Viehzuchtkenntnissen.
Beispiele hierfür sind Wörter wie "spinnen", "flechten", "mahlen", "pflügen", "jäten", "Mörser", "Weizen", "Kuh" und "Schwein". Begriffe zur gesellschaftlichen Gliederung ("Sklave"), und zu Wirtschafts- und Handelsbeziehungen ("zahlen") zeigen andere Elemente dieser Entwicklung. Weitere Spuren zeugen durch ihre hohe Zahl und durch die Kontinuierlichkeit der Übernahmen von der Wichtigkeit des iranischen Einflusses. Gegen Ende dieser Periode beginnen die Kontakte mit den baltischen Völkern, die auch nach der Auflösung der finnisch-wolgaischen Einheit weiter bestehen und ihre Spuren im Wortschatz der einzelnen Idiome hinterlassen.