In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs hatte die unkontrollierte
Gewährung von Krediten zu einer Verschuldung der Kreditinstitute geführt.
Hieraus erwuchs dem Staat ein schwerwiegendes Problem: Man konnte die Banken,
die in eine Krise geraten waren, wegen der Kettenreaktion nicht in Konkurs
(s. Kurztext) gehen lassen.
So nahm der Staat die Banken, die in den größten Schwierigkeiten
steckten, unter seine Obhut und zahlte zusätzlich große Summen
zur Unterstützung auch an die anderen Banken.
Die Depression war in wenigen Jahren überwunden, aber ihre Folgen, wie
z.B. Massenarbeitslosigkeit, öffentliche und private Verschuldung sowie
hohe Steuern waren auch um die Jahrtausendwende herum in Finnland noch spürbar.
Die in der Zeit der Depression vorgenommenen Abwertungen, maßvolle Lohnerhöhungen
und eine unternehmerfreundliche Finanzpolitik führten in den 1990er Jahren
zu einem vorher nie dagewesenen wirtschaftlichen Aufschwung. Am stärksten
wuchs die Elektronikindustrie, deren Aushängeschild NOKIA zum weltweit
führenden Hersteller für Handys wurde.
Finnland hat sich zu einer Informationsgesellschaft entwickelt,
in der ein großer Teil der Bevölkerung sein Einkommen aus Beschäftigungen
bezieht, die mit der Informationstechnik in Verbindung stehen. Da diese Arbeitsplätze
sich auf Südfinnland und die sogenannten Wachstumszentren konzentrieren,
ist ein großer Teil der Bevölkerung dorthin gezogen. Seit den 1990er
Jahren leeren sich die ländlichen Provinzen und die kleineren Siedlungen
stark.