Am schwierigsten war die Unterbringung und Verpflegung der
Truppen. Als Finnland besetzt war, hielt die Kaiserin ihre im Manifest gegebenen
Versprechungen nicht ein.
Im Frieden von Turku (s. Karte)
erhielt Rußland 1743 die östlich des Kymijoki gelegenen Gebiete,
welche man mit dem früher eroberten Herrschaftsgebiet vereinte. Das restliche
Finnland fiel an Schweden. Das siegreiche Rußland forderte in den Friedensbedingungen
das Recht, sich in die Thronfolge Schwedens einzumischen. So bestimmte man
einen deutschen Verwandten Elisabeths, Adolf Friedrich, zum schwedischen Thronerben.
Nach dem Krieg der "Hüte" stellte die Verteidung Finnlands
ein Problem dar, da in den Friedensschlüssen von 1721 (s.
Karte) und 1743 (s. Karte)
die Befesti-gungen an der Ostgrenze verlorengegangen waren. Man beschloß,
die Verteidigung Finnlands so weit instand zu setzen, wie dies die Mittel
erlaubten. Zum massivsten und teuersten Projekt wurde das vor Helsinki erbaute
Sveaborg (Suomenlinna), dessen Errichtung Oberst Augustin Ehrensvärd
leitete.
Im Laufe einiger Jahrzehnte hatte Finnland zweimal eine Besetzung erleiden
müssen, außerdem war sein Gebiet deutlich eingeschränkt worden.
In Finnland begann man daran zu zweifeln, daß Schweden Finnland würde
verteidigen können.
Die Mehrheit des Volkes blieb Schweden jedoch weiterhin treu
ergeben. Auch in Schweden war man besorgt über die Haltung der Finnen,
so daß im Land ein Gegenmanifest verbreitet wurde, in welchem man betonte,
daß das Mutterland Finnland schützen wolle und auch in der Lage
sei, dies zu tun.
Der glücklose Krieg vertrieb die "Hüte" nicht von der
Macht, sondern es bedurfte eines zweiten, ebenso glücklosen Kriegsabenteuers,
des Pommerschen Krieges (1757-62), bevor die "Mützen" 1765
an die Macht zurückkehrten. Versuche, schwedische Gebiete in Deutschland
auszudehnen, mißglückten, obwohl man im Frieden kein Gebiet verloren
hatte. Nach dem Krieg hörten die Träumereien Schwedens von einer
Rückkehr der Großmachtstellung auf.Die "Hüte" gaben
nicht auf, wodurch sich die Beziehungen zwischen den Parteien so zuspitzten,
daß die Handlungsfähigkeit des Landtags vollkommen lahmgelegt wurde.
Der politische Verfall und die Wirrnis kulminierten in einer immer größeren
Einmischung der Nachbarländer in die schwedischen Angelegenheiten. Dänemark,
Polen und Rußland erwägten zeitweise sogar eine Teilung Schwedens.