Anfang der 40er Jahre des 18. Jahrhunderts schienen die Umstände
für eine Wiedererlangung der Großmachtstellung günstig zu
sein, da Rußland sich in einem Krieg mit der Türkei befand und
am Hof des Zaren Erbfolgestreitigkeiten ausgebrochen waren. Schweden erklärte
1741 Rußland den Krieg. In dem Geheimen Ausschuß hatte man sogar
die Friedensbedingungen bereits vor Ausbruch des Krieges entworfen. Jedoch
erwies sich das ganze Kriegsvorhaben als unrealistisch, und auch die Kriegsvorbereitungen
waren völlig unzureichend.
Die Russen ergriffen die Initiative und schickten ihre Truppen auf finnisches
Gebiet, wo sie am Rand der Grenzbefestigung von Lappeenranta ihre Lager aufschlugen.
Als den Russen klar wurde, daß die schwedischen Hauptkräfte es
nicht schaffen würden, den Verteidigern zu Hilfe zu kommen, setzten die
Kämpfe ein. Die Verteidiger mußten sich vor der Übermacht
des Feindes in den Schutz der Befestigung von Lappeenranta zurückziehen.
Die Verteidigung befand sich in einer chaotischen Situation und als sie auch
noch einen Unterhändler erschoß, der gekommen war, um über
eine Aufgabe zu verhandeln, setzten die Russen zum Sturm auf die Stadt an.
Die Stadt wurde angezündet und geplündert.
Man verschleppte die Bewohner als Gefangene oder Sklaven nach
Rußland. In der blutigen Schlacht starben ungefähr 1.000 Finnen.
Nach dem Kampf zogen sich die Russen hinter die Grenze zurück.
Der schwedische Versuch, gegen St. Petersburg zu marschieren, kam durch ein
Waffenstillstandsangebot von Kaiserin Elisabeth ins Stocken, welches der Kommandeur
der Armee, General Lewenhaupt, annahm. Nachdem sie ihre Stellung als Herrscherin
Rußlands gefestigt hatte, brach Elisabeth die Waffenruhe. Zunächst
ließ sie unter den Finnen ein Manifest verteilen, in dem der Gedanke
an die Bildung eines selbständigen Finnlands auftauchte.
Die eigentliche Bedeutung des Manifests von Elisabeth ist viel erörtert
worden. Nach der Meinung einiger war es die Absicht von Elisabeth, aus Finnland
einen Pufferstaat zwischen Schweden und Rußland zu machen. Andere wiederum
halten das Manifest für gewöhnliche Kriegspropaganda, dessen Aufgabe
es war, den Verteidigungswillen der Finnen zu schwächen.
Der russische Angriff erfolgte im Sommer 1742 und führte zur Besetzung
Finnlands. Im Unterschied zur früheren Besatzungszeit verhielten sich
die russischen Truppen diszipliniert, und zu Gewalttätigkeiten kam es
nur in Ostfinnland.