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6. Horthy - Mannerheim und die Zwischenkriegsperiode

Die Horthy-Ära

Hintergrund Flagge Ungarn

6.3.4 Wirtschaft und Gesellschaft

gegenüber 30% im Jahr 1920. Der landwirtschaftliche Charakter der Wirtschaftsstruktur Ungarns hatte sich zwar verringert, war aber immer noch dominierend. Auch das 1920 beschlossene Bodenreformgesetz blieb ohne größere Auswirkungen, da es von 8,5 Millionen ha lediglich 450.000 ha erfaßte, so daß die Bezugs-berechtigten durchschnittlich weniger als 1 ha Land erhielten. Zudem war die zu zahlende Entschädigungs-summe so hoch, daß der größte Teil der Landempfänger gezwungen war, das neue Land wieder abzugeben. Die Entwicklung der Landwirtschaft (s. Bild) war in den 1920er Jahren durch Stagnation und Rückgang geprägt. Die Absatzmärkte waren völlig verlorengegangen, zur Modernisierung fehlte das Kapital. Der Verfall der Agrarpreise während der Wirtschaftskrise verschärfte die Agrarkrise. Erst nach der Annäherung an Deutschland verbesserte sich die Situation im Laufe der 1930er Jahre.
Die freigesetzte Agrarbevölkerung fand keine Arbeits-möglichkeiten in der Industrie. Auf dem Lande lebte eine Schicht von etwa 3 Millionen Menschen (s. Bild 1, Bild 2) - ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung Ungarns - in größter Not als besitzlose Agrarproletarier oder Besitzer von Zwergparzellen. Man nannte Ungarn auch das Land der "drei Millionen Bettler".

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