Brotschlange und Armut in Finnland
Mit
dem wirtschaftlichen Tief-stand der 1990er Jahre stieg die Armut in Finnland
deutlich an. Dem Wohlfahrtsstaat war zwar die Versorgung der Bevöl-kerung
anvertraut worden, aber in den Nachrichten waren immer mehr Bilder von sog.
Brotschlangen zu sehen. Die Organisationen des Bürgertums und die Kirche
begannen, Lebensmittel zu verteilen, nachdem sich immer mehr Arbeitslose,
ältere Menschen, Studenten, Mütter und Väter der Armutsgrenze
näherten. Es wurde deutlich, daß die von staatlicher Seite gewährten
Arbeitslosengelder und andere Zahlungen nicht mehr für die Grundausgaben
der Menschen ausreichten. Mit der Erholung der Wirtschaft lösten sich
nicht alle Existenzprobleme, vor allem die Langzeitarbeitslosen gerieten immer
mehr in ein Leben am Rande der Existenz. Der Lebensstandard der Arbeitslosen
sank, während gleichzeitig das Gehalt der Arbeitenden stieg und die Arbeitsmenge
für diejenigen, die eine Arbeit hatten, wuchs. Dies hatte eine Spaltung
der finnischen Gesellschaft zur Folge.
(A4 Media)