Lübeck 4/4 Karte Liste Quellennachweis

Lübecks Wohnkultur blühte. Imposante Profanbauten wie das Lübecker Rathaus wurden erbaut. Wohlhabende Kaufmannsfamilien finanzierten durch Spenden soziale Einrichtungen wie das Heiligen-Geist-Hospital (1227) uns Stiftshöfe für Witwen und Waisen.
Zwischen 1391 und 1389 bauten Lübecker einen Kanal von der Trave zur Elbe, den sogenannten Stecknitzkanal, der den Salzhandel erleichtern sollte. Dennoch begann der politische Einfluß und damit die Handelskraft zu schwinden, wenngleich dies zunächst durch die Blüte als Metropole des Kunsthandwerks aufgefangen werden konnte. Renomierte Bildschnitzer und Malerwerkstätten exportierten ihre Handwerkskunst wie die berühmten Flügelaltäre in den gesamten Ostseeraum.
Zu viele Faktoren aber schwächten nun Lübecks Macht, darunter die Verlagerung des Seehandels gen Westen nach der Entdeckung der Neuen Welt und nicht zuletzt die Reformation selbst, die 1531 Lübeck protestantisch werden ließ, und eine individuelle Lebensauffassung förderte.
Eine Abkehr vom genossenschaftlichen Verbund der Hanse war unausweichlich: 1669 fand der letzte Hansetag in Lübeck statt, und von ehemals 100 Mitgliedern waren nur noch neun zugegen. Die Erweiterung der Befestigungsanlagen und geschickte Diplomatie hielt den 30jährigen Krieg fern.
1806 wurde das neutrale Lübeck unfreiwillig in die Auseinandersetzung der Preußischen Armee unter Blücher mit den Franzosen hineingezogen und erlitt große Verluste. Die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre (1806-1812) und kontributionen fügten der Handelsstadt großen Schaden zu. 1813 erfolgte die endgültige Befreiung der Stadt.


Bildquelle:

Lübecker Rathaus

 


Lübecker Heiligen-Geist-Hospital