Bereits im 8. Jahrhundert ist für
die Gegend um das heutige Demmin eine slawische Siedlung bezeugt. Die
Slawen waren es möglicherweise auch, denen der Ort seinen heutigen
Namen verdankt - abgeleitet vom slawischen Begriff "timänie", was
so viel wie "morastige Gegend" bedeutet.
Morastig mag der Platz, der 12 Meter über dem Meeresspiegel in
einem Urstromtal an Peene, Trebel und Tollense gelegen ist, wohl gewesen
sein, doch tat das seiner Attraktivität ganz und gar keinen Abbruch.
Anfangs rangen hier Slawen und Franken, im 12. Jahrhundert auch Dänen
und Brandenburger um die Vorherrschaft. Die Lage an der Kreuzung von
Fluss- und später auch Handelsstraßen war es, welche die
liutizischen Stämme dort zunächst eine Grenzburg errichten
ließ. Im Schutz der Feste entwickelte sich bald ein Handelsplatz, welchen
der zeitgenössische Chronist Adam von Bremen 1067 in einem Reisebericht
als "bedeutende Stadt" beschrieb. In dieser Nachbarschaft wurde um 1236
eine planmäßig angelegte Stadt mit gitterförmigem Straßennetz
gegründet, die zudem mit einem Mauerring und fünf Toren umgeben
wurde.
Nur wenig später, nämlich zwischen 1236 und 1249, erhielt
Demmin das Lübische Stadtrecht. Da die Peene schiffbar ist, fungierte
die Stadt als Umschlagplatz von insbesondere landwirtschaftlichen Produkten
und trat 1283 dem Hansebund bei. Als dessen Mitglied bis 1607 konnte
Demmin zeitweise eine durchaus eigenständige städtische Politik
betreiben.
Von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges sollte auch Demmin
nicht verschont bleiben. Im Jahre 1631 besetzten die Schweden unter
Gustav Adolf die Stadt. Der Westfälische Friede änderte daran
nichts: entgegen der Erbfolge wurde Pommern und mithin Demmin als Reichslehen
und selbständige Provinz Schweden zugesprochen. Im anschließenden
Kampf um die Rückgewinnung Pommerns mussten die Schweden zwar abziehen,
doch mehrere Belagerungen und der Versuch des brandenburgischen Kurfürsten,
sich Vorpommern anzueignen, hatten ihren Preis: Demmin war zu drei Vierteln
zerstört worden.
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Das Luisen- oder Kuhtor
(um 1570 auf einem älteren Feldsteinfundament erbaut) ist das
letzte noch erhaltene Stadttor Demmins. Zur Feld- wie auch zur Stadtseite
wird es durch einen reich gegliederten Staffelgiebel verziert. Hier
eine Aufnahme um 1920-30.
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