Meister der Stralsunder Bilderhandschrift
Federzeichnung, aquarelliert, 1611/15.
Aus der Stralsunder Bilderhandschrift, einer unter "Civitates Pomeraniae
citerioris" vereinigte Blattslg.
Vorlage für Pommernkarte des Eilhard Lubin, Amsterdam 1618.
Die aus einem slawischen Markt- und Burgflecken entstandene Stadt Hologast
wird 1123 erstmals urkundlich erwähnt, als der Herzog Wartislaw
I. von Pommern die Stadt erobert. Das Stadtrecht erhielt Wolgast 1257.
Von 1295 bis 1464 und von 1532 bis 1625 war die Stadt Residenz der pommerschen
Herzöge. Wolgast war auch Mitglied der Hanse, spielte aber eine
eher unbedeutende Rolle.Als ein Zeichen der Macht der Feudalherren galt
das um 1300 erbaute Schloss, von dem heute aber jede Spur fehlt.
Im Zentrum des Bildes ist die dreischiffige Hallenkirche St. Peter zu
erkennen, rechts davon das Rathaus das zweimal abbrannte (1628,1713).
Links der Kirche befindet sich die älteste öffentliche Schule
der Stadt (seit 1537). In der linken Bildhälfte sind 3 Bockwindmühlenmühlen
und die St. Gertrud-Kapelle zu erkennen, sowie der Schützenplatz
mit den Vorrichtungen zum Vogelschiessen. Im Vordergrund hat der Künstler
die Hafenanlage der Stadt deutlich gemacht, umso auf die Bedeutung der
Seefahrt für Wolgast hinzuweisen.
Bildquelle: Stralsund, Stadtarchiv.
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Wolgast: Ansicht von Südosten.
(Auftraggeber waren Herzöge Philipp II. von Pommern-Stettin
und Philipp Julius von Pommern-Wolgast)
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