Lübeck 1/4 Karte Liste Quellennachweis

Es bedurfte dreier Versuche, die Stadt Lübeck zu gründen. Die erste Siedlung, die Liubice "Die Schöne, die Liebliche" genannt wurde, lag auf einer Landzunge an der Mündung der Schwartau in die Trave. Doch der Fürsten-, wahrscheinlich sogar Königssitz, war für Angreifer eine zu leichte Beute und wurde so 1138 zerstört.
Graf Adolph II. von Schauenburg gründete Lübeck neu auf dem von der Trave und Wakenitz fast vollständig umschlossenen Hügelzug im Bereich der heutigen Altstadt, denn er erkannte die prädestinierte Lage für den Nordosthandel. Auseinandersetzungen mit dem Lehnsherren Herzog Heinrich dem Löwen und schliesslich der Brand von 1157, der die Stadt zerstörte, bereiteten seinen Plänen jedoch ein jähes Ende.
1159 gründete Heinrich der Löwe Lübeck zum dritten Mal und endgültig. Für den Aufbau der Stadt wählte man jetzt den feuerfesten roten Ziegel. Schnell kündeten sieben Turmhelme von der Macht des aufblühenden Lübecks: die Bischofskirche - der Dom, die Kaufmannskirche St. Marien, St. Petri, St Aegidien im Handwerkerviertel und die Seefahrerkirche St. Jakobi. Ein klarer Bauplan mit von den Hauptstrassen zu den Flüssen hinablaufenden Querstrassen - teils Gruben genannt - und das einheitliche Baumaterial bestimmten das Stadtbild. das alte Lübecker Bürgerhaus, seit dem Ende des 13.Jahrhunderts ein Giebelhaus, wurde in seinem Aufbau mit großer Diele und Kontor den Belangen des Handels gerecht.

Bildquelle: Georg Braun und Franz Hogenberg, "Civitates orbis terrarum", Band 1, Köln 1572.

Ansicht von Nordosten

Kolorierter Kupferstich von Franz Hogenberg 1572