Landskrona | 1/7 | ![]() |
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Im April 1659 wurde Nikodemus Tessin d.Ä.
befohlen, Schloss, Stadt und Hafen von Landskrona, das von Dänemark
neu gewonnen wurde, aufzunehmen und einen entsprechenden Entwurf dafür
auszuarbeiten.
Von Tessin's Projekt liegen zwei Varianten vor, die eine zeigt die größeren Bauten der Stadt im Grundriss, die andere ihre Dachformen. Hierzu ist eine lang gestreckte Vorstadt, die sich nach Süden ausdehnt, vorzufinden - ein typischer Satellit. Ferner war der beherrschende Kanalarm ganz ausgezogen, eine diagonale Straße im älteren Viertel bei der Kirche weggenommen und ein größerer Gebäudekomplex hinter der neuen Kirche hinzugefügt worden. Die Voraussetzungen in Landskrona waren keineswegs so günstig wie in Arensburg sieben Jahre zuvor. Das Hafenviertel war um ein Kanalsystem, wie in Frederiksodde, geordnet, doch richtete sich der lange Hauptkanal gegen den Hof eines mächtigen Dreiflügelbaus, wahrscheinlich der des Niederlagehauses oder der eines Arsenals mit Magazinen, sodass die klare Achsenrichtung aufgefangen wurde. Die diesen Kanal begleitende Straße mündete auf der anderen Seite in das Tor der Zitadelle. Einer der Kanalquerarme war durch die ganze Stadt hindurchgeführt worden, ein weiterer schmaler Kanal zog sich dicht südlich der alten Stadtkirche in West-Ostrichtung durch die Stadt. So wurden wirtschaftlich oder soziologisch unterschiedliche Sektionen der Stadt geschaffen, wie auch im Projekt für Gävle: das Hafenviertel mit seinen vielen Kanälen und Magazinen, das Viertel mit dem Markt und dem Rathaus und schließlich das Viertel der Kirchen. Der Markt sollte auf beiden Ufern des breiten Kanals, der die ganze Stadt durchquerte, liegen. Indem beide Hälften durch eine Brücke miteinander verbunden wurden, konnte dies ermöglicht werden. Nur in der Umgebung der alten Kirche St. Johannis Baptista lehnte sich das Straßennetz an ältere Gegebenheiten an. Die Bauten innerhalb des Stadtprojekts für Landskrona von 1659, meist quadratische Vierflügelgebäude mit Eckpavillons, waren mitunter carréeartig paarweise zusammengelegt, mit Vorliebe an der Peripherie der Stadt. Auch an Triangelbauten sind Eckpavillons gesetzt worden, das Rathaus öffnete nicht mehr den Hof nach vorne wie in Kalmar, sondern versteckte ihn hinter der Fassade. [R.H. / G. Th.] Bildquelle: Eimer. Abbildung 202 Seite 346. |
![]() Landskrona um 1659 von Nikodemus Tessin d. Ä. |