Hist. Bilddatenbank im WWW

Das Konzept der Bilddatenbank

Votivbilder sind wichtige historische Quellen mit hoher Aussagekraft. Sie zeigen uns direkt oder indirekt Ausschnitte der Lebens- und Vorstellungswelt unserer Vorfahren. Der Informationsgehalt jeder einzelnen Tafel und die große Anzahl der noch heute erhaltenen Bilder sind für die unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen ein interessantes Arbeitsfeld.

Für die Verwirklichung der Projektes stand im Mittelpunkt die Frage, wie der große Informationsgehalt des Votivtafelbestandes aus Sammarei (ca. 1250 Bilder) für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fragestellungen aufbereitet werden kann. Die Datenbank soll einerseits eine serielle Auswertung des Bestandes ermöglichen, andererseits aber auch interessierten Wissenschaftlern aus anderen Bereichen zur Verfügung stehen. Als eine webbasierende Anwendung war von Anfang an ein heterogener Nutzerkreis vorgesehen.

Das Konzept der Votivtafeldatenbank ermöglicht zwei grundlegende Suchvarianten:

  1. Der für Votivbilder typische Aufbau in Form der Bildelemente (Votationsanlaß, Votanten, Votivtafeltext und überirdischer Bereich) wurde bei der Erfaßung berücksichtigt. Über die Eingabefelder der Datenbank können diese Kategorien abgefragt und miteinander kombiniert werden.
  2. Obwohl der Bildaufbau einem bestimmten Schema folgt, enthalten viele Votivtafeln individuelle Bezüge und Details. Diese stellen wertvolle Informationen dar und wurden bei der Erfaßung ebenfalls aufgenommen.

Neben den Informationen zu den Tafeln wurde auf die Darstellung der Bilder selbst großen Wert gelegt. Der Benutzer kann jede Tafel in drei Ansichtsformen betrachten. Neben der Standarddarstellung kann eine Voransicht wahlweise angezeigt werden. Zu Detailstudien steht eine hochauflösende Ansicht zur Verfügung.

Das Konzept der Bilddatenbank mit ihren vielfältigen Suchmöglichkeiten soll exemplarisch die Möglichkeiten einer webbasierten Anwendung für Forschung und Lehre veranschaulichen. Zwar ist die Votivtafeldatenbank auf die Bedürfnisse der Quelle angepaßt. Darstellungsform und die verwendeten Internettechnologien lassen sich aber auf viele Bereiche übertragen.

Mirko Zimmer

Berlin, im März 1999