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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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23. Juli 1968 |
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1605, 23 |
»kleine Anita« - In den Taschenbuchausgaben korrigiert zu: »kleine Anna«.
Anita ist die Koseform von span. Ana.
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1605, 25 |
Wehrlich - s.K. 570, 9.
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1605, 33f. |
auf barften Beinen - barft: (nd.) barfuß; s.K. 840, 2.
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1606, 9 |
Reussen - Veraltet für Russen.
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1606, 14 |
ein Fahrrad, schwedische Importware - s. 1619, 11-19; 1723, 18-21; 1803, 7f.
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1606, 14f. |
im staatlichen Laden - s.K. 1560, 9.
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1606, 15 |
Stalinstraße von Gneez - s.K. 1432, 2.
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1606, 25f. |
TRELLEBORG - Südschwed. Hafenstadt; später als Name eines DDR-Fährschiffes
von Saßnitz nach Trelleborg ein Begriff für unerreichbare Ausreise.
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1606, 30 |
Kulturbundes (z.D.E. Deutschlands) - Zur demokratischen Erneuerung; s.K. 1251, 34.
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1606, 31f. |
wir verzichten auf den Namen - s.K. 913, 1.
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1606, 38 |
Kontrassjedka - s.K. 1284, 16.
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1606, 39 |
Mann in schwarzer Uniform - Dr. Weidling, s. 777, 30-32. Die Abwehr
(s.K. 777, 32) gehörte zur Wehrmacht, die Angehörigen trugen die Uniformen der
entsprechenden Waffengattungen, im Falle Dr. Weidlings die schwarze Uniform
der Panzertruppe.
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1607, 11 |
London-Vauxhall - Zentraler Stadtteil am Südufer der Themse. Der Name
geht auf Lady Jane Vaux zurück, die 1615 in ihrem Park eine Halle für musikalische
Darbietungen hatte bauen lassen. Die Vauxhall Gardens waren im 17.
und 18. Jh. beliebter Ort für Promenaden, Konzerte, Feuerwerke, Maskenspiele.
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1607, 11-13 |
wie auch der ... Pawlowsk, Rayon Woronesh - 1837 nahm die
Zarskoje-Selo-Eisenbahn, die erste Eisenbahn Rußlands, ihren Betrieb zwischen St. Petersburg
und dem etwa 35 km südlich davon gelegenen Pawlowsk auf. Nicht der
Zar, sondern die private Bahngesellschaft ließ am Endbahnhof Pawlowsk - in
der Nähe der Zarenschlösser - nach dem Londoner Vorbild einen Park mit
einem riesigen Konzertpavillon, Galerien und Springbrunnen anlegen und
verpflichtete bekannte Musiker wie Johann Strauß Sohn.
Die Angabe des Bezirks beruht auf einer Verwechslung: Der Bezirk Woronesch
liegt südlich von Moskau und Pawlowsk am Don etwa 150km südlich
von Woronesch.
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1607, 11f. |
Zar Alexander der Zweite Nikolajewitsch - 29.4.1818-13.3.1881, begann seine
Herrschaft mit liberalen Reformen und der Aufhebung der Leibeigenschaft;
im Zuge einer panslawistischen Bewegung unterdrückte er den poln. Aufstand,
führte 1877/78 erfolgreich gegen die Türkei Krieg und gewann Gebiete
im Kaukasus und Kleinasien dazu. Alexander II. fiel einem Bombenattentat
zum Opfer.
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1607, 16-21 |
wie Anita das ... die moskauer Üblichkeit - Es gibt keinen besonderen Moskauer
Akzent, aber in ganz Rußland, mit Ausnahme des Nordwestens um Archangelsk,
wird das unbetonte o offen, fast wie ein a gesprochen; s. 1764, 37.
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1607, 20 |
native speakers - (engl.) Muttersprachler.
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1608, 11 |
blühte sein Weizen - s.K. 1089, 10.
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1608, 16 |
Wünschenswert - Zu Johnsons Verwendung des Wortes vgl. MJ, S. 139, 162,
182, 193, 262.
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1608, 23-34 |
ich hieß ganz ... Gantlik der Stummel - Erlaß des Reichsministers des Innern
zum »Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch ehemalige polnische
und Danziger Staatsangehörige« vom 13.3.1941: »Tragen Personen, die in die
Deutsche Volksliste aufgenommen werden, nichtdeutsche Namen, so werden
sie regelmäßig einen deutschen Namen annehmen müssen«; s. 1609, 13f.
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1608, 25 |
Utinam - (lat.) Wenn doch! Daß doch!
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1608, 25f. |
Daß er ein ... Recht auf mich - Zu der Einteilung in die Deutsche Volksliste
(s.K. 1608, 23-34) heißt es: »Im übrigen werden Kinder unter 18 Jahren regelmäßig
in die gleiche Abteilung eingetragen wie ihr Vater«.
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1608, 33 |
an der Memel ... auch Njemen heißt - s.K. 1183, 18.
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1608, 35-37 |
den blauen Ausweis ... Personen deutscher Staatsangehörigkeit - Der Reichsminister
des Innern zum »Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch ehemalige
polnische und Danziger Staatsangehörige« am 13.3.1941: »Den in die
Deutsche Volksliste eingetragenen Deutschen ist hierüber ein Ausweis [...]
auszustellen. Die in die Abt. 1 oder 2 Eingetragenen erhalten einen blauen,
die in Abt. 3 Eingetragenen einen grünen, die in Abt. 4 Eingetragenen einen
roten Ausweis. [...] Eine Kennzeichnung der blauen Ausweise, die nach
außen erkennen läßt, ob der Inhaber in der Abteilung 1 oder die Abteilung 2
eingetragen ist, darf in keiner Form stattfinden.« Die einzelnen Abteilungen
werden im gleichen Schreiben definiert: »In Abteilung 1 der Deutschen
Volksliste werden diejenigen Volksdeutschen [...] eingetragen, die sich vor
dem 1. September 1939 im Volkstumskampf aktiv für das Deutschtum eingesetzt
haben. [...] In Abteilung 2 der Deutschen Volksliste gehören diejenigen
[...], die sich in der polnischen Zeit zwar nicht aktiv für das Deutschtum eingesetzt
haben, die sich aber gleichwohl ihr Deutschtum nachweislich bewahrt
haben.«
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1609, 10 |
»Die Stadtmaus und die Feldmaus.« - Kurzer Puppentrickfilm der Gebrüder Diehl von 1939
nach einer Fabel von Aesop. Eine Stadtmaus spottet über die bescheidene Kost der Feldmaus und
lädt sie in ihre volle Speisekammer ein, wo die Feldmaus zwar das Essen genießt, aber ihr das Leben
zu gefährlich ist, zumal sie die Schlupflöcher nicht kennt. Der Film war eine technische Leistung zu
der Zeit und kam in seiner Großstadtfeindlichkeit der Ideologie der Nazis entgegen.
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1609, 10 |
»Hitlerjunge Quex.« - Dt. Film, Untertitel: Ein Film vom Opfergeist der dt.
Jugend; Uraufführung: 12.9.1933; Regie: Hans Steinhoff; Buch: Karl Aloys
Schenzinger, Bobby E. Lüthge, nach dem gleichnamigen Roman von K.A.
Schenzinger; mit Heinrich George, Berta Drews, Jürgen Ohlsen. Ein Junge
steht zwischen komm. Vater und HJ; beim Verteilen von Flugblättern erstochen,
stirbt er mit dem Fahnenlied der HJ auf den Lippen. Schenzingers Roman
basiert auf dem Schicksal des Hitlerjungen Herbert Norkus, der bei einem
Zusammenstoß von Nationalsozialisten und Kommunisten ums Leben
kam; Hitlerjugend: s.K. 164, 33.
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1609, 15 |
Elbing - Poln. Elbląg, Stadt westlich von Danzig unweit des Frischen Haffs.
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1609, 34 |
Pius wier ’n gauden Minschn - (nd.) Pius war ein guter Mensch.
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1609, 37f. |
»Volksdeutsche« hinter meinem Rücken. Oder »Beutegermanin« - s.K. 898, 34f.
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1610, 7f. |
Abtrennung der westlichen ... von der sowjetischen - Nachdem auf der Außenministerkonferenz
vom 15.6.-12.7.1946 keine Einigung in der Deutschlandfrage
erzielt werden konnte, begannen seit September 1946 die Vertreter der
amerik. und engl. Besatzungszone mit der Planung einer gemeinsamen Verwaltung.
Vom 1.1.1947 galt diese Bi-Zone als einheitliches Wirtschaftsgebiet.
Die frz. Zone wurde nicht formell angeschlossen, da es aber schrittweise zu
einer Zusammenarbeit kam, wurde seit Herbst 1948 von einer Tri-Zone gesprochen.
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1610, 21 |
Warnow-Werft in Rostock - s.K. 450, 33.
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1610, 24f. |
Arbeitsgemeinschaft Cresspahl/Pagenkopf - s.K. 1577, 11f.
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1610, 31 |
Halbkreislinieal - Druckfehler; richtig: Halbkreislineal; in der zweibändigen
Taschenbuchausgabe korrigiert.
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1611, 1f. |
die böhmakelnden Auskünfte - Wie ein Böhme sprechend, d.h. Deutsch radebrechend
oder mit tschech. Tonfall redend.
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1611, 15-17 |
Schöne Beine: sagte ... gelernt ist gelernt - s. 837, 33-37.
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1611, 26 |
Z.S.G.L. - s.K. 1559, 16f.
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1611, 28 |
Röbbertin sin Gesin - (nd.) Robertchens Gesine; s.K. 1586, 10.
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1611, 30-32 |
Zigarette aus Dresden ... nachgemachte »Lucky Strike« - Die rot-weiß-schwarze
Verpackung der DDR-Marke »Karo« ähnelte auffallend der der »Lucky Strike«. Daß Zigaretten aus
Dresden kamen, war allgemein wegen der ungewöhnlichen Architektur der Fabrik bekannt. Die von
Hugo Zietz 1886 gegründete »Orientalische Tabak und Cigarettenfabrik Yenidze«, benannt nach
einem Tabaksanbaugebiet, war zum führenden Zigarettenhersteller in Deutschland gewachsen. Das
»Tabakmoschee« genannte neue Werksgebäude war eines der ersten dt. industriellen Hochhäuser mit
einem Stahlbetonskelett, von Hermann M. Hammitzsch 1907-10 mit orientalischen und
Jugenstilelementen gebaut, die glasierten Ziegel der 20m hohen Kuppel waren von weitem zu sehen.
Aus diesem Werk, dem Kombinat Tabak Berlin/Dresden, kamen nach 1945 vor allem die
Filterzigarette »f6« und die als »nicht ganz gesellschaftsfähig« geltende »Karo«.
»Lucky Strike« wurde 1871 von R.A. Patterson in Richmond, Virg., als Tabakfirma gegründet und 1905
an die American Tobacco Co. verkauft, die 1917 die Zigarette gleichens Namens einführte. Die
ursprüngliche Verpackung war grün-gold-rot und wurde 1942 zu rot-weiß-schwarz vereinfacht; s.K. 1671, 1; s. 1624, 5f.
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1612, 14-16 |
der anwesend ist ... vom Dache schießt - Vgl. Matth 10, 29: s.K. 775, 25f.;
1603, 8; s. 243, 22f.
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1612, 18 |
Dompfarrer von Gneez - s. 1729, 24f.; 1805, 15f.
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1612, 18f. |
Landespastor Schwartze (Ludwigslust) - Heinrich Ernst Schwartze (22.9.1903-28.8.1970),
trat 1928 der SPD bei, seit 1933 im mecklenburgischen Kirchendienst, 1941 kommissarischer Leiter
des Stiftes Bethlehem in Ludwigslust, 1942 von der Gestapo ausgewiesen; 1943 als Kraftfahrer
eingezogen; 1945 Leiter des Stiftes Bethlehem; 1947 SED-Mitglied im mecklenburgischen Landtag.
Er verlor 1951 die »Rechte des geistlichen Standes« in einem kirchlichen Disziplinarverfahren.
Während des III. Parteikongresses der SED (s.K. 1626, 10f.) trat er als Sprecher einer kleinen Gruppe
Pfarrer auf, die die Politik der SED unterstützte. Bischof Dibelius wurde in der Zeit besonders heftig
kritisiert und als Führer der kirchlichen Reaktion bezeichnet, der den Frieden in Deutschland
hintertreibe; vgl. Solberg (1962), S. 100f.
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1612, 19 |
Ludwigslust - s.K. 544, 23.
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1612, 20 |
Bischof Dibelius - Friedrich Karl Otto Dibelius (15.5.1880-31.1.1967), ev.
Theologe, verlor 1933 sein Amt als Generalsuperintendent der Kurmark,
führend in der Bekennenden Kirche, 1945-66 Bischof von Berlin-Brandenburg,
1949-61 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands.
Dibelius hatte sich wiederholt öffentlich gegen die Methoden der
DDR-Regierung und Behinderungen der Kirchenarbeit ausgesprochen und
wurde deshalb besonders intensiv angegriffen. Anläßlich der Weltkirchenkonferenz
in Toronto war er mit Truman zusammengetroffen, woraufhin Grotewohl
sich weigerte, mit ihm zu verhandeln, da er Richtlinien vom amerik.
Präsidenten empfangen habe; vgl. SBZ (1956), S. 131.
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1612, 22 |
»Atom-Dibelius« - Zu der Zeit von der DDR-Propaganda häufig gebrauchte
Formulierung. DER SPIEGEL vom 19.11.1958, S. 37, berichtet von auf der
Straße auftretenden Agitpropgruppen zur Vorbereitung der Volkskammerwahlen
am 16.11.1958: »Es treten auf Pappe gemalt und von einem Spieler
gehalten Hindenburg, Hitler, Adenauer, Strauß und Atom-Dibelius auf.«
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1612, 22-28 |
Dibelius hatte von ... das christliche Evangelium - In Dibelius’ Hirtenbrief zu
Pfingsten 1949 hieß es: »Gegenwärtig betrübt uns mehr als alles andere die
Sorge, daß das Staatsgebilde, das um uns her entsteht, so viel von den Zügen
zeigt, denen in der nationalsozialistischen Zeit unser Widerstand um Gottes
willen gegolten hat: Gewalt, die über alles Recht hinweggeht, innere Unwahrhaftigkeit
und Feindschaft gegen das christliche Evangelium.« Die Abteilung
K 5 der Volkspolizei hatte er »wiederauferstandene Gestapo« genannt;
vgl. Solberg (1962), S. 74.
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1612, 23 |
K 5 - s.K. 1597, 2.
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1612, 29-33 |
seinem Martin Niemöller ... am Frieden halten - Martin Niemöller (s.K. 426, 15f.),
zu der Zeit Präsident der ev. Kirche in Hessen-Nassau, kritisierte in
einem Interview mit Mary Higgins in der »New York Tribune« vom 14.12.1949
die Politik der westlichen Alliierten, sie hätten bei den Verhandlungen
über einen dt. Friedensvertrag versagt und getrennte Regierungen für Westund
Ostdeutschland vorbereitet. Das Interview erregte großes Aufsehen, da
Mary Higgins behauptete, Niemöller ziehe ein einheitliches komm. Deutschland
einem geteilten vor: »Pastor Martin Niemöller sagte heute, die meisten
Deutschen würden die Einigung ihres Landes unter dem Kommunismus einer
Fortdauer seiner gegenwärtigen Aufspaltung in Ost und West vorziehen.«
Niemöller verteidigte sich, die Äußerungen seien aus dem Zusammenhang
gerissen. Es hieß weiter, daß Niemöller die dt. Spaltung der Gefahr eines
neuen Krieges vorziehe. Er schlug vor: »Abzug der westlichen und russischen
Besatzungsmächte und Überwachung eines neutralen und entmilitarisierten
Deutschlands durch die Vereinten Nationen«; vgl. Solberg (1962), S. 79f.
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1612, 30 |
E.K.i.D. - Evangelische Kirche in Deutschland.
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1612, 30f. |
Schulderklärung von Stuttgart - s.K. 1357, 28f.
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1612, 34 |
im blauen Hemd - s.K. 1559, 13f.
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1612, 36 |
Mitschurin-Garten - Bezeichnung für Schulgärten in der DDR, nach Iwan
Wladimirowitsch Mitschurin (27.10.1855-7.6.1935), russ. Obstzüchter, der
durch Artenkreuzung frostresistente Sorten erzielte, die neuen Eigenschaften
irrtümlich für erblich hielt und deshalb die Mendelschen Gesetze ablehnte.
Seine Theorien waren eine Zeitlang Grundlage der parteiamtlich
anerkannten Vererbungslehre der UdSSR. Lyssenko baute seine Arbeiten darauf auf;
s.K. 1816, 15f.
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1613, 21-25 |
Poliklinik von Gneez ... von Weinranken eingefaßt - In Güstrow lag die Poliklinik
an der Ecke Eisenbahnstraße/Grabenstraße. Das Haus war üppig mit
Blauregen (Glyzine) bewachsen.
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1613, 21 |
Eisenbahnstraße - s.K. 470, 18.
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1613, 25f. |
der gonorrhœ cervicis ... ihr gestiftet hatte - Infektion der Gebärmutterschleimhäute,
deren Erreger vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden;
s.K. 140, 7-13; 1615, 25.
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1613, 26 |
als sie elf gewesen war - Hier irrt sich das »Kleine Adreßbuch von Jerichow und New York«, S. 113, um vier Jahre.
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1613, 27 |
»vajassn« - (ostpreußisch) vergessen. (Anita kommt aus dem Memelland.)
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1614, 2f. |
Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten - s.K. 1208, 1-4.
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1614, 5 |
cavum uteri - (lat.) Gebärmutterhöhle.
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1614, 5f. |
endometritis specifica - (lat.) Entzündung der Gebärmutterschleimhäute.
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1614, 11 |
Sulfonamid - Gruppe chem. Arzneimittel gegen Infektionen.
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1614, 14 |
Gräfinnenwald - s.K. 34, 8.
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1614, 15 |
griese Gegend - s.K. 544, 22.
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1614, 26 |
Dom Offizerov - (russ.) Haus der Offiziere; s.K. 1347, 13.
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1614, 27 |
»nach Gewicht, Jurij, nach Gewicht!« - Die übliche russ. Maßeinheit für Wodka
ist »sto gram«: 100g.
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1614, 28f. |
Antibiotikum Penicillin an ... Brüssel und Bremerhaven - Vgl. Johnson/Unseld (1999), S. 1041, 1044f.
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1614, 28f. |
Bremerhaven - Stadt an der Unterweser, die mit Bremen das Bundesland
Bremen bildet; wichtiger Nachschubhafen für die amerik. Besatzungs- bzw.
NATO-Truppen.
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1614, 31f. |
hörte unter Stalins ... ostdeutschen Staat heranwachsen - Auf der Außenministerkonferenz
vom 23.5.-20.6.1949 in Paris hatte die Sowjetunion einen gesamtdt.
Staatsrat und einen baldigen Friedensvertrag mit Deutschland gefordert,
wohl wissend, daß eine Übereinkunft zu einer gesamtdt. Regierung
unrealistisch war. Der undemokratisch gewählte III. Deutsche Volkskongreß
hatte am 29./30.5.1949 einen aus 400 Funktionären der Parteien und Massenorganisationen
gebildeten Volksrat bestimmt, der den Entwurf einer Verfassung
für eine »Deutsche Demokratische Republik« billigte; s.K. 1686, 38-1687, 3.
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1614, 36-39 |
aus den Gesetzen ... des angloamerikanischen Imperialismus - Die Deutsche Wirtschaftskommission
erließ am 22.6.1949 eine Verordnung gegen »Spekulationsverbrechen«,
die Zuchthausstrafen nicht unter drei Jahren vorsah.
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1614, 38 |
antifaschistischen deutschen Volksbewegung - s.K. 1477, 28.
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1615, 1 |
Sowjetzone - s.K. 1499, 28.
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1615, 1f. |
einer VolksEigenen Pharmafirma - V.E.B. Pharmazeutisches Kombinat Germed,
Dresden.
Volkseigene Betriebe (V.E.B.) waren durch Befehl Nr. 124 der SMAD vom
30.10.1945 beschlagnahmte Betriebe (etwa 10.000) und nach 1945 neu errichtete
staatliche Firmen. Rechtsträger der VE-Betriebe waren die Vereinigung
Volkseigener Betriebe (VVB), Kreis- und Kommunalbehörden und die
Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. Bis 1951 waren die VEB unselbständige
Filialen der VVB, seit dem 1.1.1952 wurden die größeren Unternehmen
in selbständige wirtschaftliche Einheiten umgewandelt und Industrieministerien
unterstellt, die Plandaten vorgaben. Bis 1954 wurde der
gesamte Gewinn an den Staat abgeführt. Seit 1955 konnte ein Teil des Gewinns
für Investitionen und Reparaturen verwendet werden. 1958 wurden
die größeren VEB erneut dem VVB unterstellt, die anderen den Bezirkswirtschaftsräten
der örtlichen Staatsorgane. Wirtschaftliches Denken wurde 1963
mit dem Neuen Ökonomischen System erstmals gefordert; s.K. 1679, 33f.;
1804, 1-6;
1839, 32;
1840, 39-1841, 1;
s. 1637, 2; 1651, 4; 1674, 27f.; 1725, 20; 1781, 8; 1831, 31, 36f.; 1838, 16f.
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1615, 12 |
Alexandr Blok - Alexandr Alexandrowitsch Blok (28.11.1880-7.8.1921),
russ. Lyriker, Dramatiker und Literaturkritiker, begrüßte die Oktoberrevolution.
Seine vom Symbolismus beeinflußten Werke wurden in der UdSSR als
avantgardistisch unterdrückt.
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1615, 14 |
Zystitis - (lat.) Blasenentzündung.
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1615, 22 |
moshno - (russ.) es ist möglich.
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1615, 24f. |
drei Jungen in ... der Roten Armee - Vgl. Naimark (1997), S. 133f.: »Sogar in den
Berichten von K 5, der ersten deutschen Geheimpolizei in der Besatzungszone,
in denen die Sexualverbrechen detailliert aufgelistet waren, wurden der
oder die Täter immer als ein Mann in Uniform der Roten Armee, Leute in
russischer Uniform oder eine Person in der Uniform eines Soldaten der Roten
Armee bezeichnet. Davon wurde auch nicht abgewichen, wenn die Verbrecher
gefaßt und dem örtlichen Kommandanten ausgeliefert worden waren,
wenn also alles darauf hindeutete, daß es sich tatsächlich um Angehörige
der Roten Armee handelte. Diese Sprachregelung wurde auch von der SED
und der Staatsbürokratie übernommen«; s.K. 140, 7-13.
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1615, 25 |
Gonokokken - Bezeichnung für Bakterien der Art Neisseria gonorrhoeae, Erreger
der gonnorrhoe; s.K. 1613, 25f.
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1615, 30 |
Pyosalpinx - (lat.) Vereiterung der Eileiter.
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1615, 31-37 |
Nado / wirrwatj / radostj ... pomeretj / ne trudno - (russ.) Mittelteil der folgenden
Strophe (»Aus der Zukunft ...«):
(Unser Erdball
ist für Freude
noch zu wenig uns gegeben.)
Aus der Zukunft
reißen
muß man
Lust und Spiel
Sterben
ist nicht schwer
in diesem Leben.
(Leben schaffen,
schwerer ist das viel.)
Schluß des Gedichts »An Sergej Jessenin«, 1926, von Wladimir Majakowskij.
Vgl. Majakowskij, Aus vollem Halse, S. 115-120, dt. von Johannes von
Guenther.
Johnson hatte neben dieser Ausgabe auch die Insel Werkausgabe Majakowskijs
in seiner Bibliothek, in der das Gedicht in der Übersetzung von Hugo
Huppert enthalten ist (»Jede Freude muß/dem Kommenden/entrissen werden./
Sterben/ist hienieden/keine Kunst.«) Majakowskij bezieht sich auf eine
Zeile aus jenem Gedicht, das Jessenin (s.K. 1369, 6) angeblich mit dem
Blut aus seinen Pulsadern vor seinem Selbstmord geschrieben hatte: »In diesem
Leben ist das Sterben nichts Neues,/aber das Leben bedeutet auch nichts
Neueres.« (Oder, dt. von P. Celan: »Sterben -, nun, ich weiß, das hat es schon
gegeben;/doch: auch das Leben gabs ja schon einmal.«) Majakowskij wirft Jessenin
seinen Selbstmord vor, er hätte lieber versuchen sollen, die Welt durch
seine Werke umzugestalten. Auch Majakowskij nahm sich später das Leben.
Vgl. Fischer (1994), S. 104.
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1616, 11 |
Barbaraviertel - s.K. 1343, 24.
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1616, 14 |
Jungen Welt - s.K. 518, 36.
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1616, 16 |
Krasnaja Swesda - s.K. 263, 26.
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1616, 23f. |
Tschaikowskij - s.K. 1330, 25.
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1616, 24f. |
Radio Wolga, schwach ... von Potsdam vernehmbar - Die Befehlszentrale der Roten
Armee lag in Wildpark bei Potsdam, dem früheren Hauptquartier Hermann
Görings.
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1616, 29-32 |
Die Führung der ... auf eigenem angenommen - Vgl. den Artikel »Soviet Politburo
Yields To Prague On A Parley Site« der NYT vom 23.7.1968: »The Soviet
Union disclosed tonight that it had compromised on the terms of a meeting
with the Czechoslovak Communist leadership, agreeing that the Soviet
party’s entire Politburo would go to Czechoslovakia.«
Die sowj. Führung hatte Moskau, Kiew oder Lwow als Verhandlungsort vorgeschlagen;
s.K. 1555, 29-34.
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1616, 34 |
K.P.Č. - s.K. 523, 12f.
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1616, 36f. |
Und Truppen wollen ... Grenze mit Westdeutschland - Vgl. den Artikel »Moscow
Presses Czechs on Troops« der NYT vom 23.7.1968: »The Soviet Union has
revived its demand that Czechoslovakia consent to stationing of Warsaw Pact
troops along her frontiers with West Germany according to informed Czechoslovak
sources.«
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1617, 1-8 |
In Polen, drei ... verreist?/Eine Funkleitstelle - Vgl. den Artikel »Russians Encamp
In Polish Woods« der NYT vom 23.7.1968: »Some of the Soviet troops
that have been withdrawn from Czechoslovakia are stationed in woods less
than three miles north of this Polish city [Cieszyn] on the Czechoslovak border.
Soviet troops, easily identifiable by their shoulder straps and high boots,
can be seen putting camouflage netting on half a dozen trucks and vans
equipped with high aerials.
The Russians have made no effort to hide what looks like a major communications
center. [...] The sources said that possibly as many as two regiments
of combat troops were in the woods. [...] Cieszyn, a city lying on both sides
of the frontier in the Olza River valley, is the most accessible gateway to central
Czechoslovakia, which is otherwise protected by mountains along the
Polish border.«
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1617, 33f. |
comme il faut - (frz.) wie es sich gehört; s.K. 1460, 35.
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1618, 10f. |
»Bitterer Reis« nachgerufen ... Films aus Italien - »Bitterer Reis«, dt. Titel des ital.
Films »Riso Amaro«, 1949; Regie: Giuseppe De Santis; mit Silvana Mangano,
Vittorio Gassman, Raf Vallone; neorealistisch; Frauen aus der Stadt helfen bei
der Reisernte in der Poebene, eine verliebt sich in einen Gangster, der die
Ernte stehlen will. Der Film erregte auch wegen zu der Zeit gewagten Aufnahmen der Mangano Aufsehen.
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1618, 13 |
solche aus Nylon, ohne Naht - Nahtlose Strümpfe waren bis in die sechziger
Jahre Mangelware in der DDR; Nylon: s.K. 139, 10.
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1618, 14 |
»De rode Stütz« - s.K. 1541, 33.
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