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Quelle: MM 3, 509

 

Als er seiner Julia begegnet, bergrüßt er sie also

Ich brauche sie nicht, diese Welt,
wenn Julien sie nicht enthält,
die jetzt sich so zu mir gesellt,
in Liebe, die mir so gefällt,

du machst aus Trauer Fröhlichkeit,
Begierde macht die Seele weit
nach dir, Du bist Glückseligkeit,
in dir ist Gott zu jeder Zeit.

Mein teures, wunderschönes Haus!
Du strömst den Duft von Rosen aus,
mein Nelken- und Levkojenstrauß,
o Julia! Mein Augenschmaus!

Du meine Sonne, Licht und Glanz!
Dein schwarzer Augenbrauenkranz,
mein größter Schatz, du mein Byzanz!
Des Lebens Hoffnung bist du ganz.

Nach deiner Liebe brennt mein Herz,
die Seele krank vor Sehnsuchtsschmerz,
die Liebe trägt mich himmelwärts,
du Göttin, in der Schönheit Erz.

Als ich schön Julia hab erblickt,
ich diesen Gruß an sie geschickt.
Da stand ich, Kopf und Knie geknickt -
sie lächelt' nur, hat kaum genickt.

(Heinz Kahlau)
Ex: Bálint Balassi Gedichte. Budapest 1984. S. 17.

Bálint Balassi,
zeitgenössisches Gemälde