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Quelle: MK 5, 190
Ob wir Beßres erwarten dürfen?
Blick und Seele siechen davon,
weil es ach noch nicht rebelliert,
das Knechtvolk von Babylon.
Wann wird aus tausend lahmen Träumen
endlich doch ein harter Willen?
Denn Ungarn, Walachen und Slawen
haben gleichen Gram zu stillen.
Da uns gleiche Schande und Trübsal
seit tausend Jahren aufgeladen,
warum feuern wir nicht Geschosse
von gleichen Geistes Barrikaden?
Donau und Alt - die gleiche Stimme,
dumpf, grollend die Todesrauner.
In Arpads Haus, wehe dem, der nicht
ein Herr ist oder ein Gauner.
Wann sammeln wir uns denn zur Rotte
und sagen unsern Richtspruch dann,
wir Erniedrigte und Beraubte,
Ungarn und Nichtungarn, ja wann?
Wie lang herrscht noch das Gaunerwesen
und schüchtert ein uns Millionen,
wird Ungarns Volk als vogelfrei
den Heckenreitern noch fronen?
Grimme Bettler des Magyarenreichs,
Glauben futsch, kein Brot im Magen.
Doch morgen schon gehört uns alles,
wenn wir's wollen, wenn wir's wagen.
Ex: Endre Ady, Der Kuss der Rosalia Mihály. Nördlingen 1988.
S. 93, 95.
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