Rostock

Rostock gehört zu Mecklenburg. Saxo Grammaticus erwähnt 1161 die urbs Roztoc an der Biegung der oberen Warnow in den Breitling. Eine Kirche bei der Burg findet 1189 Erwähnung. Fürst Heinrich Borwin I. bestätigt der Siedlung 1218 lübisches Stadtrecht. Verträge mit Lübeck und Wismar 1226 und 1259 leiten hansische Kooperation ein. Rostock wächst von Osten nach Westen. Die Altstadt entwickelt sich mit unregelmäßigem Straßennetz um die Petri- und Nikolaikirche auf einem von zwei Warnowarmen umschlossenen Sandhügel. Zwischen dem Warnowarm An der Grube und der westlich gelegenen Faulen Grube, im Norden begrenzt durch die Lange Straße, entsteht die Mittelstadt mit der 1232 belegten Marienkirche und dem Neuen Markt als Zentrum. Daran schließt sich die Neustadt mit der 1252 erwähnten Nikolaikirche und dem Hopfenmarkt als Mittelpunkt. Gericht und Rat für die Gesamtstadt versammeln sich seit 1265 im Rathaus am Neuen Markt. Zu dieser Zeit ist auch das nördlich der Langen Straße gelegene Gebiet bürgerlicher Bebauung erschlossen, die hier vom Fürsten 1220 errichtete Burg verschwunden. Die Stadt schützt sich durch eine Mauer mit 11, zeitweise 13 Strandtoren (Zugänge zum Hafen) und 9 Landtoren (Steintor im Süden und Kröpeliner Tor im Westen bis heute erhalten). Erwerbsbedingt siedeln die Gerber und Fischer östlich der Altstadt außerhalb der Mauer im Gerber- und Fischerbruch. Nur ansatzweise wird die Stadtbefestigung im 17. Jahrhundert nach den Plänen Jan van Valckenburgs modernisiert: im Südwesten entsteht mit dem Neuen Werk eine neue Bastion; das östlich davon gelegene Alte Rondel ist veraltet, das im Süden dem Wallgraben vorgelagerte Ravelin nicht fertiggestellt und damit wertlos. Rostock wird im Dreißigjährigen Krieg besetzt und spielt danach keine militärisch bedeutende Rolle. Der Stich Merians zeigt Rostock vom nördlichen Ufer der Unterwarnow aus. Die Stadt lebt in erster Linie vom Handel (Export Von Agrarprodukten, Import westeuropäischer Fertigwaren und Wein sowie von Fisch und Rohstoffen aus Nord- und Osteuropa), in zweiter Linie von der Brauerei (Produktion und Export von haltbarem Qualitätsbier). Einen besonderen Akzent setzt die Gründung der Universität 1419, die nach der Reformation (städtische Kirchen-Ordnung 1531) hohes Ansehen im evangelischen Europa gewinnt. Versuche des Herzogs Karl Leopold am Beginn des 18. Jahrhunderts, Rostock zur Residenz zu machen, scheitern. Es bleibt Handelsstadt und findet im 19. Jahrhundert über die expandierende Schiffahrt zögernd Anschluß an die Industrialisierung. Die Einwohnerzahlen belaufen sich 1594 auf rund 14.800, 1793 auf 10.829.

Karte von Rostock

Bild von Rostock


Anmerkungen

Hamann

Olechnowitz

Titelblatt