Geo-Informationssysteme
Ein Geo-Informationssystem ist ein rechnergestütztes System, das aus Hardware, Software, Daten und den Anwendungen besteht. Mit ihm können raumbezogene Daten digital erfaßt und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und graphisch präsentiert werden(R. Bill und D. Fritsch, 1994) .
Solche Standarddefinitionen für GIS führen beim Leser oftmals zur ausschließlichen Assoziation, daß es sich bei GIS um eine Kategorie von Produkten (= Systeme) handelt. Dabei sagt der Begriff 'System' eigentlich nur aus, daß es sich um ein nach bestimmten Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis, der Wissenschaft oder des Handelns handelt. Der Autor möchte mit dieser Anmerkung darauf hinweisen, daß obige Definition durchaus über den Produktcharakter hinaus auch auf GIS als Vorhaben oder Technologie zutrifft. Somit lassen sich die derzeitigen Vorhaben im öffentlichen oder privaten Bereich wie z.B. das Amtlich Topographisch-Kartographische Informationssystem (ATKIS) in der BRD, Fahrzeugleitsysteme in vielen europäischen Nationen u.v.a. auch als Geo-Informationssystem bezeichnen. Auch sie erfüllen die obengenannte Definition: Sie sind rechnergestützt und nutzen die vier Säulen Hardware, Software, Daten und Anwendungen, funktional bewerkstelligen sie die Erfassung, Verwaltung, Analyse und Präsentation raumbezogener Daten. Damit soll dieser Beitrag nicht den Stand der GIS-Produktlandschaft, sondern auch der GIS-Vorhaben andiskutieren. Die Entwicklung von GIS-Produkten wird getrieben durch die Anwenderbereiche, so daß gerade die vorher genannten Großvorhaben entscheidenden Einfluß auf die Richtung der Entwicklung nehmen.