· den ALK-Datenbankteil mit der Punktdatei, der Grundrißdatei mit Bezug zu Fachdatenbanken (z.B. ALB), der Messungselementedatei, Systemdateien und dem Auftragsbuch in gemeinsamer Datenbank
· den ALK-Verarbeitungsteil zur graphischen Verarbeitung, für den ein eigener Arbeitsplatz (ALK-GIAP = graphisch-interaktiver Arbeitsplatz) mit einem Softwaresystem zur Erfassung, Fortführung und Präsentation erstellt wurde, und der Antragsbearbeitung zur automationsgestützten Abwicklung der Anträge an das Vermessungswesen und das Kataster.
Die Schnittstelle zwischen beiden Teilen stellt die EDBS (Einheitliche Datenbankschnittstelle) dar, ein sequentiell abarbeitbares Dateienformat. Objekte für das Liegenschaftskataster, die im Objektschlüsselkatalog (OSKA) definiert sind, sind z.B. Flurstücke, Gebäude, Böschungen und Vermessungspunkte. Objekte für den topographischen Bereich sind z.B. Straßenverläufe, Gewässer und Siedlungsflächen. Alle Objekte werden in einem Foliensystem verwaltet, welches sich auch auf weitere Anwenderbereiche wie z.B. Flurbereinigung und Forst erstreckt. Die kartographische Darstellung regelt der Objektabbildungskatalog (OBAK). Nach einigen Pilotstudien in verschiedenen Bundesländern liegen heute etwa 20 % der gesamten BRD in digitaler ALK-Form vor. Dies variiert jedoch in den einzelnen Bundesländern sehr stark. Die endgültige flächendeckende Realisierung der ALK wird bis ins dritte Jahrtausend benötigen. Die Genauigkeit für die ALK liegt im cm- bis dm-Bereich. Als Erfassungsmethoden kommen von der Neuvermessung über die Koordinatenberechnung bis hin zur manuellen oder automatischen Digitalisierung alle gängigen Erfassungsmethoden zum Einsatz. Das ALB als Buch- oder beschreibender Teil des Liegenschaftskatasters besteht aus:
· der Flurstücksdatei mit Flurstückskennzeichen, Lage- und Flächenangabe, Nutzung und Bodenschätzung u.a.,
· Bestandsdatei mit dem Grundbuchbestand der Flurstücke der Eigentümer,
· der Gebäudedatei mit Gebäudekennzeichnung, Lage, Nutzung, Geschoßflächenzahl usw.
Neben den aufgeführten Daten verfügt das Liegenschaftsbuch zusätzlich noch für jedes Grundstück über den Nachweis der tatsächlichen Nutzungsarten, eine eingehende Bodenbeschreibung nach Bodenart, Entstehung und Zustand anhand von Bodenuntersuchungen amtlicher Sachverständiger sowie den Nachweis öffentlich-rechtlicher Festlegungen. Daher ist das ALB ein entscheidendes nichtgraphisches, aber dennoch raumbezogenes Basisdatum für Planungen, Bodenordnungen, Steuern, Statistik, Umwelt u.v.a. Als Raumbezug dient die Flurstücksbezeichnung, die ergänzt ist um eine Referenzkoordinate als Bezug zur ALK. Vom ALB ist derzeit deutlich mehr realisiert als vom ALK, hier ist in den das ALB führenden Bundesländern nahezu Flächendeckung erreicht. Dies gilt z.B. auch für Mecklenburg-Vorpommern. ATKIS, im Herbst 1989 von der AdV nach fünfjähriger Vorarbeit beschlossen und als Gesamtwerk publiziert, stellt die topographische Basisinformation der fachlichen Informationssysteme im großräumigen Bereich dar. Seine Komponenten sind:
· das DLM (Digitales Landschaftsmodell) zusammengesetzt aus den zweidimensionalen topographischen Objekten (dem DSM -- Digitales Situationsmodell) und dem dreidimensionalem Flächenmodell als Reliefbeschreibung der Erdoberfläche (dem DGM -- Digitales Geländemodell) in geometrischer Qualität
· das DKM (Digitales Kartographisches Modell) als zweidimensionales Kartenmodell mit in kartographische Signaturen umgewandelten Informationen in digitaler Vektor- oder Rasterform.
Insgesamt sind 6 DLM's (DLM 5, 25, 50, 100, 200, 1000) geplant sowie 9 DKM's (DKM 5, 10, 25, 50, 100, 250, 500, 1000, 2500), d.h., aus einem DLM sollen mehrere DKM ableitbar sein. Die Zahlen multipliziert mit 1000 stehen für die Maßstabszahl. Vorrang haben das DLM 25 im Zuständigkeitsbereich der Landesvermessungsbehörden und die DLM 200 und 1000 beim IfAG. ATKIS liegen als Bezugssysteme in der Lage ebene rechtwinklige Koordinaten im Gauß-Krüger-Meridianstreifensystem und in der Höhe das Deutsche Haupthöhennetz mit Angaben über Normalnull (NN) zugrunde. Drei entscheidende Erweiterungen finden sich gegenüber dem ALK-Konzept im logischen Datenmodell, während als Gemeinsamkeit zu ALK auch hier wieder der generelle Aufbau mit Trennung zwischen dem zentralen ATKIS-Datenbankteil und den dezentralen Verarbeitungsteilen besteht:
· Hierarchie von Objekten und Objektteilen
· Führung fachlicher Attribute zu Objekten und Objektteilen
· Relationen zwischen Objekten und Objektteilen
In Mecklenburg-Vorpommern werden etwa im Jahr 1998 flächendeckend ATKIS-Daten (vergleichbar zum Maßstab der topographischen Karte 1:25000) vorhanden sein, während ALK-Daten (großmaßstäblich) flächendeckend erst nach der Jahrtausendwende verfügbar sind. In der Übergangszeit bis zum Vorliegen digitaler Vektordaten stehen gescannte topographische Karten als Rasterdaten bereit; in Mecklenburg-Vorpommern z.B. der Kartenserien ab 1:100000. Das ALB (Automatisiertes Liegenschaftsbuch) als nichtgraphischer Nachweis liegenschaftsbezogener Daten ist bereits heute flächendeckend vorhanden. Diesen digitalen Basisdaten kann der Fachanwender aus der Bodenkunde, der Landschaftsplanung und anderen Disziplinen seine eigenen Datenbestände aufaddieren und sie gemeinsam weiterverarbeiten. Daneben arbeiten insbesondere auch andere Verwaltungen (LAUN, Forst, Geologie usw.) in Mecklenburg-Vorpommern an dem Aufbau landesweiter Geodatenbestände. Hierzu zählt z.B. das LINFOS-MV (Landschafts-Informationssystem Mecklenburg-Vorpom-mern) der Landesanstalt für Umwelt und Natur (LAUN), in dem für landschaftsplanerische und landschaftsökologische Untersuchungen insbesondere der Biotoptypenkartierung (vgl. Beitrag von Beyer in diesem Band) eine große Bedeutung als aktuelle Informationsquellen zukommt.